DAS ENDE DES SCHWEIGENS
DAS ENDE DES SCHWEIGENS
Regie: van-Tien Hoang | Deutschland 2020 | 79 Minuten
mit Christoph Gerard Stein, Wolf Maria Gerhardt, Pierre Siart, Thorsten Schmitt, Horst Winkelewski, Bernd Lottermann, Eric Lenke, Conrad Bach, Yvo Heinen, Marco Linguri
Verleih: GMfilms | PRESSEMATERIAL
Kinostart: 2.12.2021
Einer der größten Skandale der jungen BRD: In Frankfurt am Main führten zu Beginn der 1950er Jahre Staatsanwälte und Polizei einen erbitterten Kampf gegen schwule Männer – mit Gesetzen aus der Nazi-Zeit. Anhand von Spielszenen und Interviews mit seinerzeit Verfolgten und Historikern erzählt dieser Film von einem politischen Kampf, der erst 45 Jahre später zu Ende ging.
Als der 17-jährige Strichjunge Otto Blankenstein im Sommer 1950 von der Polizei in Frankfurt am Main aufgegriffen wird, findet sie bei ihm ein Notizbuch mit den Namen seiner Kunden. In den darauffolgenden zehn Monaten wird gegen mehr als 200 homosexuelle und bisexuelle Männer ermittelt, rund 100 werden verhaftet, quer durch alle Schichten, vom Arbeiter bis zum Arzt.
Blankenstein entfacht damit eine der größten Verfolgungen einer Minderheit in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Frankfurter Homosexuellenprozesse 1950/1951 stürzen hunderte Männer ins Unglück. Sie tragen dazu bei, dass der Paragraph 175 in den Jahrzehnten danach wieder als Instrument zur Verfolgung Homosexueller eingesetzt wird.
Von 1872 bis 1994 stellte Paragraph 175 sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe. Mit der Verschärfung durch die Nazis im Jahre 1935 konnte schon ein „begehrlicher Blick“ jemanden ins Gefängnis bringen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ruhte der Paragraph. Es folgte ein Wiederaufleben schwuler Subkulturen, bis im Sommer 1950 eine Verhaftungswelle die Frankfurter Homosexuellen erschütterte. Mehr als 200 Männer fielen ihr zum Opfer. Ein Großteil von ihnen schwieg ein Leben lang darüber, wie Polizei und Justiz mit ihnen umgingen. Heute sind diese Ereignisse fast vollständig in Vergessenheit geraten.
Mit einer Mischung aus Interviews und nachgestellten Szenen setzt das Dokudrama DAS ENDE DES SCHWEIGENS den damaligen Opfern der Frankfurter Homosexellenprozesse ein filmisches Denkmal.