WINTERWERFT | 26.1. – 11.2.2024
/in Festivals /von film-schuetzWINTERWERFT
Festivalzeitraum: 26.1. – 11.2.2024
PRESSEMATERIAL
„Losing Ground“ – unter diesem Motto ging am Sonntag das internationale Theaterlabor und Festival Winterwerft erfolgreich zu Ende. Über einen Zeitraum von drei Wochen, vom 22. Januar bis zum 11. Februar 2024, probten und trainierten Künstler*innen, Gruppen und Teilnehmende aus ganz Europa miteinander. Die Ergebnisse wurden an den Wochenenden vorgestellt, ergänzt durch ein sorgsam kuratiertes Programm aus Theaterstücken, Performances, Konzerten und Gesprächsformaten.
Mit über 50 Performer*innen und Musiker*innen auf der Bühne wurden am Sonntagabend drei Wochen Winterwerft vor einer bis auf den letzten Platz gefüllten Tribüne in einem furiosen Finale zum Abschluss gebracht.
Für die Winterwerft brachten die Veranstalter*innen vom Kulturverein protagon e.V. – international performing arts Künstler*innen, Gruppen und Interessierte aus ganz Europa zusammen. Im Theaterlabor trafen sich so Künstler*innen unterschiedlichster Disziplinen und Hintergründe. Umrahmt wurde das Programm durch ein umfangreiches Workshopangebot, die festivaleigene Galerie für bildende Kunst sowie Angebote für Kinder. Dem Anspruch, ein Dialograum zu sein, ging das Festival auch explizit durch interaktive Performances und Gesprächsformate sowie ein Symposium nach.
„Auch in der Unterschiedlichkeit unserer Hintergründe haben wir in den letzten drei Wochen wieder festgestellt, dass wir eigentlich alle die gleiche Geschichte erzählen“, hieß es in der Abschlussmoderation von Vereinsvorstand Bernhard Bub am Abend der finalen Performance, „Durch Theater, Musik und Kultur verstehen wir, dass wir auf dem gleichen Grund, der gleichen Erde stehen – und welche Verantwortung daraus erwächst“.
Im Programm und im Labor beschäftigte sich die Winterwerft mit den brennenden ökologischen und kulturellen Fragen dieser Zeit: Klimakatastrophe, Krieg und zunehmende soziale wie kulturelle Krisen – mit welchen Mitteln und Methoden können Kunst und Kultur diese Prozesse begleiten? Welche Rolle spielt das Theater bei der Suche nach neuen Narrativen?
Die Dringlichkeit dieser Fragen traf einen Nerv beim Publikum, das die Mischung aus Theater, Tanz, Musik, Workshops und weiteren Angeboten als einzigartig kreativ und kritisch lobte. Etwa 2.200 Zuschauer*innen besuchten das Kulturgelände im Frankfurter Osten, was die Kapazität des Veranstaltungsortes an fast allen Festivaltagen aufs Maximum ausreizte.
„Dass so viele Menschen gezeigt haben, wie wichtig ihnen Räume wie dieses Festival sind, bestärkt uns auch darin, trotz schwieriger finanzieller Situation weiterzumachen, sagt Max Büttner aus dem Festivalteam. „Frei zugängliche Kultur in Frankfurt hat einen Wert – und wir kämpfen dafür, dass es sie weiterhin gibt.“
Ein Teil der Aktivitäten fand in diesem Jahr im Rahmen des Creative Europe- Projekts „Common Ground“ statt, das neben protagon auch Partner wie Ondadurto Teatro (IT), Teatr Brama (PL) und El Semillero (ES) nach Frankfurt gebracht hat.
Bild: protagon/ Jana Heilig